Love from Paris
-Alexandra Potter
Verlag: Goldmann Verlag
Seitenanzahl: 473
Preis: 9,99€
Inhalt
Paris ist immer eine gute Idee ...
Gerade noch im siebten Himmel schwebend fällt die Schriftstellerin Ruby Miller aus allen Wolken, als ihr Freund Jack sie völlig überraschend am Londoner Flughafen sitzen lässt. Doch statt Trübsal zu blasen, trocknet Ruby ihre Tränen und besteigt den erstbesten Zug Richtung Paris. Schließlich wusste schon Audrey Hepburn, dass die Metropole an der Seine immer eine gute Idee ist. Rubys Plan: eine alte Freundin besuchen, allen Herzschmerz vergessen und dem Thema Romantik völlig abschwören - doch die Stadt der Liebe trägt ihren Namen nicht ohne Grund ...
(Klappentext 'Love from Paris')
Meine Meinung
Am Anfang dachte ich erst, dass das Buch wahrscheinlich aufgebaut ist, wie jedes andere zur Zeit auch. Schön viel kitsch, gepaart mit ein Liebesromanze und und einer Extraportion Gefühlschaos.
Und so falsch lag ich mit meiner Vermutung auch gar nicht. Allerdings wird in dem Buch auch das Thema des Verlustes, der Trauer und des Todes angesprochen und beschrieben, was ich nicht erwartet habe. Die Stadt der Liebe wird hier wunderschön beschrieben, wobei wunderbar ins Detail gegangen wird, sodass man Lust bekommt seine Sachen zu packen und sich selbst auf den Weg nach Paris zu machen.
Die Protagonistin Ruby Miller ist 31 Jahre alt, Schriftstellerin und mit einem Amerikaner zusammen, der sie zu ihrem Geburtstag in London besuchen kommen möchte. Daraus wird jedoch nichts, da er geschäftlich verreisen muss.
Schwer enttäuscht und ratlos besucht Ruby schließlich ihre Freundin Harriet in Paris, die eine ihrer besten Freundinnen und eine angehende Auktionatorin ist. Bei der Besichtigung einer Wohnung, in der unzählige Antiquitäten zu finden sind und auf welche Harriet Ruby eingeladen hat mitzukommen, findet Ruby einen Stapel alter Briefe der verstorbenen Besitzerin der Wohnung, Emmanuelle Dumont, und ihres Liebhabers, Henry. Diese Briefe faszinieren Ruby so sehr, dass sie das dahinter geglaubte Rätsel lösen möchte, weshalb sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit begibt. Dabei kommen vielerlei Fragen auf, auf die sie verzweifelt Antworten sucht..
Ruby als Hauptcharakter des Buches wird als chaotische, orientierungslos, etwas unsichere und geheimnisliebende Frau dargestellt, was an sich eine gute Mischung, nur an manchen Stellen nicht unbedingt gut umgesetzt worden ist. Sie kam mir öfter doch sehr weinerlich rüber und hat auf mich nicht den Eindruck gemacht als wäre sie schon über 30.
Harriet, Rubys beste Freundin, hat einen quirlig-fröhlichen Charakter, den ich sehr erfrischend fand. Sie versucht in allem etwas Positives zu sehen, auch wenn ihr das nicht immer gelingt.
Für eine Frau ist sie sehr groß und hat dementsprechend auch große Füße, was für sie auch der Grund ist warum sie in keiner festen Beziehung ist. Denn "kein Mann will eine Frau, die größere Füße hat als er selbst"(Seite 118).
In Sachen Liebe versucht sie Ruby zu helfen, obwohl sie selbst jeden Tag vor ihrer großen Liebe steht, es aber erst sehr spät erkennt..
Über Jack, Rubys Freund, und Xavier, den französischen Anwalt, erfährt man wie ich finde relativ wenig.
Mit Jack bin ich nicht so richtig warm geworden, was vielleicht aber auch daran liegt, dass ich den Vorgängerband nicht kenne.
Xavier hatte für mich einen Hauch von Mysteriösem an sich haften. Ich habe es nicht geschafft wirklich schlau aus ihm werden, da er doch sehr wenig im Buch auftaucht.
Zunächst dachte ich erst es kommt zu einer klischeehaften Dreiecksbeziehung, aber dem war, zum Glück, nicht so.
Das Buch handelt grundsätzlich in der Gegenwart, wechselt jedoch in Form der Briefe immer mal wieder in die Vergangenheit, in die Kriegszeit.
Zuerst dachte ich, dass ich das überhaupt nicht mögen würde, da ich zum einen Perspektivwechsel und zum anderen den Wechsel in der Zeit gar nicht ab kann in Büchern. Aber hier hat es, wie ich finde, einen erfrischenden Effekt. Man freut sich regelrecht darauf, wenn Ruby einen dieser gefühlsgeladenen Briefe liest, um zu erfahren was mit Emmanuelle und Henry passiert ist..
Durch den Stapel Briefe wird dem, inzwischen verstorbenen, Charakter Emmanuelle und Henry Leben eingehaucht und man erlebt mit, wie es früher gewesen ist, als der Krieg vor der Tür stand und die Liebe zweier junger Menschen keine Chance gegen das Wort der Eltern hatte.
Das Beste am gesamten Buch war für mich eindeutig der Moment, in dem Ruby das große Rätsel um die Briefe, Henry und Emmanuelle löst und es trotz des Todes von Emmanuelle und der verlorenen Liebe zwischen ihr und Henry zu einem Happy End kommt.
Fazit
Vereinzelt gab es Stellen im Buch, die ich etwas zu langatmig beschrieben fand, oder in denen ich das Verhalten von Ruby nicht ganz nachvollziehen konnte. Am Anfang hat es mich auch ziemlich verwirrt, dass der Leser mit 'Sie' angesprochen wird, woran ich mich erst mal gewöhnen musste. Aber an sich ein wirklich super gelungenes Buch, welches ich nur weiterempfehlen kann!
~4/5 Sterne
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